„Unter unseren Portfoliounternehmen waren diejenigen mit einem hohen Energiebedarf auch schon vor dem Energiepreisschock 2022 gut aufgestellt“, berichtet VREP-Geschäftsführer Peter Sachse. „Sie hatten meist bereits in den Vorjahren die Weichen Richtung Einsparungen und Unabhängigkeit gestellt. Da blieb kaum noch Einsparpotenzial.“ Viele hatten ihre Heizungsanlagen erneuert, heizen mit Abfällen aus der eigenen Produktion und haben Solaranlagen auf dem Dach der Produktionshalle installiert.
Bleibt noch die Regulierung der Kosten beim Energieeinkauf. VR Equitypartner hat sich daher gemeinsam mit dem Energiemarkt-Experten Peter Dächert von Expense Reduction Analysts auf Preisoptimierungen im Energieeinkauf konzentriert. Die konkreten Folgen: „Mit der Umstellung zum Beispiel auf den Spotmarkt und den Einkauf zu Tagespreisen konnten einige Unternehmen die teils massiven Preiserhöhungen ihrer Versorger abfedern“, sagt Sachse.
Sind die Unternehmen damit bereits vorbereitet auf die anstehenden regulatorischen Veränderungen hinsichtlich Nachhaltigkeitsreporting und Drosselung der CO2-Emissionen? Davon sind in den kommenden Jahren zwar erst einmal nur Großunternehmen betroffen, doch diese werden von ihren Lieferanten ebenfalls entsprechende Reportings erwarten. „Wir sehen, dass nur die wenigsten Mittelständler bislang systematisch CO2-Emissionen und andere Nachhaltigkeitsdaten erfassen. Das Ziel für unsere Portfoliounternehmen ist es, 2026 einen Nachhaltigkeitsreport für das Jahr 2025 erstellen zu können. Bei der Vorbereitung dafür unterstützen wir die Unternehmen bereits heute“, sagt Sachse.
Dabei geht es vor allem um die Frage, welche Daten wie erhoben werden müssen. Sachse skizziert das Vorgehen: „Wir veranstalten mit jedem unserer Unternehmen einen Workshop, wie es zu einer messbaren ESG-Strategie kommen kann.“ Im nächsten Schritt wird nach dem Prinzip der doppelten Wesentlichkeit ermittelt, welche Nachhaltigkeitsaspekte „wesentliche“ Risiken und Chancen für das jeweilige Gesellschaftsmodell darstellen. Und umgekehrt wird geprüft, welche Auswirkungen das Geschäftsmodell auf Nachhaltigkeit hat. Auf dieser Basis werden konkrete KPIs und Ziele definiert und ein internes Reporting aufgebaut, um Fortschritte messen zu können. Das erfordert Zeit und Engagement der Mitarbeiter, sowohl bei VREP wie auch bei den Portfoliounternehmen selbst. „Doch das Ziel lohnt die Mühe“, resümiert Sachse, denn „Emissionen können nur reduziert werden, wenn man die Stellschrauben kennt. Diese Workshops stellen eine Chance zur Steigerung des Unternehmenswertes dar und leisten einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung unserer gesellschaftlichen Verantwortung.“