Vom Automobilhersteller über die Flugsicherung zum Bahn-Logistiker, vom Fernsehsender über das Krankenhaus bis zum Maschinenbauer: Es gibt wohl kaum eine Branche, die nicht das disruptive Potenzial der Digitalisierung erkannt hat. Langjährige Platzhirsche können binnen weniger Jahre von jungen, digitalen Unternehmen verdrängt werden. Die Unternehmen – manche stärker als andere – treiben daher die digitale Transformation ihres Hauses voran. Dabei geht es nicht allein um eine Digitalisierung bislang analoger Prozesse, sondern oft auch um ganz neue Geschäftsmodelle. Wenn der Schuhhersteller seinen Kunden zu geringen Mehrkosten eine Individualisierung trotz Massenfertigung ermöglicht, eröffnet er sich ebenso neue Marktchancen wie der Maschinenbauer, der seine Maschine nutzungsabhängig bezahlen lassen kann.
Transformationsbegleiter und -umsetzer
Die wenigsten Unternehmen haben das notwendige Know-how für die digitale Transformation selbst an Bord. Darum haben sich viele Beratungs- und Softwareunternehmen darauf spezialisiert, sie bei der Transformation zu unterstützen. Das Angebot ist breit gefächert, vom internationalen Strategieberater bis zum branchenspezialisierten Software-Engineer, der sich auf die Umsetzung konzentriert. Leicht stoßen diese Ansätze an Grenzen: Der eine, weil er zwar in der Konzeption hervorragend arbeitet, aber die Pläne nicht selbst umsetzen kann. Der andere, weil er ein Konzept umsetzt, das aber fehlerbehaftet sein kann. Unternehmen wie die Accso – Accelerated Solutions GmbH (kurz: Accso) haben sich daher bewusst auf einen 360°-Ansatz konzentriert: von der ersten Idee über die Programmierung bis hin zur Wartung der laufenden digitalen Systeme. Zugleich bietet Accso die Agilität eines Mittelständlers, was nicht nur Kosten, sondern auch Zeit in der Realisierung spart. Damit Accso den hohen fachlichen Anforderungen mit 300 Mitarbeitern gerecht werden kann, hat sich das Unternehmen auf die Digitalisierung des Kerngeschäfts beschränkt. „Keine Randsegmente, keine Nebenprodukte – sondern den Fokus auf die geschäftskritischen Prozesse, das heißt die Operation am offenen Herzen“, umreißt Christian Futterlieb von VR Equitypartner das Geschäftsmodell. VREP ist seit Ende Juli 2024 als Minderheitsgesellschafter bei Accso engagiert.
Weitere Wachstumschancen
Damit das erforderliche Branchen-Know-how sichergestellt ist, sind bei Accso die Teams nach Branchen aufgestellt. Zugleich wird organisatorisch dafür gesorgt, dass neues Wissen schnell im Unternehmen geteilt wird (siehe Seite 3) und bereits vorhandene Erfahrungen für jeden zugänglich gespeichert sind. Mehr als ein Dutzend Branchen deckt Accso so ab. Das mindert zugleich das Unternehmensrisiko, sollten einzelne Wirtschaftssegmente von spürbaren Investitionskürzungen betroffen sein. So hat es Accso geschafft, selbst in Jahren mit allgemein geringer Wirtschaftsentwicklung zweistellig im Umsatz zu wachsen. Auch die Kostenstrukturen sind mittelständisch schlank geblieben. Der Overhead ist sehr gering, Prozesse wurden auf das Notwendige kondensiert.
Dennoch sucht das Unternehmen kontinuierlich nach weiteren Möglichkeiten, Kosten zu senken. Ein wichtiger Hebel ist Near- bzw. Offshoring. Mit einer Niederlassung in Kapstadt werden – ohne Zeitverschiebung – zwei Vorteile kombiniert: die günstigeren Arbeitskosten Südafrikas bei einem breiteren Zugang zu gut ausgebildeten Fachkräften. Auch wenn Accso sich bewusst nicht auf bestimmte Technologien beschränkt, will das Unternehmen künftig noch mehr in den Wissensaufbau beispielsweise im Bereich Künstliche Intelligenz investieren. „Das Thema digitale Transformation wird Deutschlands Unternehmen noch viele Jahre begleiten“, ist Futterlieb überzeugt. „Accso ist strategisch optimal aufgestellt, auch in Zukunft an dieser Entwicklung teilzuhaben. Und mit den richtigen Wachstumsimpulsen werden wir gemeinsam weitere Erfolgskapitel schreiben.“